It’s all about planning

Wer eine Reise macht kann viel erzählen heißt es. Und da bei mir grad wieder eine vor der Tür steht fang ich schonmal damit an.

Quasi in Vorbereitung hier der Plan für die nächsten 2 Wochen mit zwei Zielen vor Augen:

  1. Abrechnung/Gegencheck, was davon am Ende wirklich umgesetzt wurde
  2. Info, welche State Police Ihr anrufen müsst wenn ich mal mehr als 24 Stunden nix poste!

Fliegen ist einfach: Berlin-Amsterdam-Cincinatti-Las Vegas. Keine Aufreger zu erwarten, denk ick mal

In Vegas – oder besser um Vegas –  sind dann 2 volle Tage eingeplant. Auf der Liste: Grand Canyon/Skywalk, Red Rock Canyon und/oder Mojave Wüste. Wäre ja schon sehr reizvoll mal ne Laufrunde in der Wüste zu drehen. 🙂
Ansonsten werden wir sicher auch die Millionen Lichter und Aufgeregtheiten der Stadt genießen und mal schauen, ob es ein richtiges Nachtleben gibt oder nur die eine Vorstellung die mensch immer in CSI sieht.

Am vierten Tag machen wir uns dann auf den Weg nach San Fransisco mit nem Zwischenstopp im Yosemite national park. Ma gucken wie dat wird – Ick und so viel Natur…

San Francisco selbst ist dann weiter volles Touri-Programm: Sightseeing (Begleitung war noch nie da, werden also die Standards abklappern), Baseball-Spiel (Ja, die Saison beginnt endlich wieder!!!) und Nachleben checken. Achja… Und Shoppen nicht zu vergessen…

Damit ist dann auch schon ne Woche rum, ick werd meine Begleitung in den Flieger setzen (sollte ich ihn nicht aus Versehen in der Wüste ausgesetzt haben weil er nervte *schonmaldenunschuldigenblicküb*) und mich noch ne Woche erholen… äh… arbeiten…

Werde versuchen, regelmäßig zu berichten. Vielleicht sogar mit Bildern. Natur und so…

Achso: Polizei müsst Ihr nicht rufen, selbst wenn ich mich nicht sofort melde! Kann ja sein, daß ich einfach Spaß hab. Und sollte ich wieder erwartens vom Cojoten erwischt worden sein wär eh jede Hilfe zu spät.

In diesem Sinne: So long, I keep you posted.

Frisco, New York, Paris, Berlin – Und alles, um endlich mit dem A380 zu fliegen…

Reisen bildet ja angeblich aber der Weg an sich ist oft sehr beschwerlich.  Vor allem wenn mensch heutzutage versucht, nach, in oder von den USA zu fliegen. Mit all diesen Sicherheitskontrollen vor und – vorschriften waehrend dem Flug macht es nur noch bedingt Spass.

Der Zufall wollte es jedoch, dass ich auf dem Rueckweg meiner letzten Dienstreise nach Kalifornien endlich einmal den A380 erleben durfte. Hiess laenger in San Fransisco bleiben (not too bad), sehr frueh am Flughafen sein (6Uhr ist sonst ne gute Zeit, Schlafen zu gehen) und insgesamt 2 mal umsteigen. Soweit so gut, auf diesen Plan hatte ich mich eingelassen und der Firma damit sogar noch nen paar Euro Reisekosten gespart.

Fuers reale Leben war dieser Plan natuerlich noch immer viel zu einfach, also bauten wir mal kurz ein paar weitere Huerden ein damit die Reise auch wirklich zu einem Abenteuer wird.

Flug von San Francisco nach New York verlief noch relativ normal. Mit Delta fliegen heisst in der Regel, Service ist nicht zu erwarten und dafuer war es dann doch ueberaschend gut. Nur verstehe ich Airlines immer besser, die „Uebergewichtige“ (Manche sagen auch einfach Fett dazu!) dazu bringen wollen, fuer zwei Tickets zu zahlen. Wer da mit Diskriminierung, Ausgrenzung und dem ganzen Kram kommt soll sich einmal in den Mittelplatz einer Dreierreihe zwischen zwei Herren mit „starkem Knochenbau“ setzen und das 6 Stunden durchhalten!

Das Coole war in jedem Fall, dass ich erstmals live testen konnte, wie WLAN mittlerweile auch bei 10km Flughoehe funktioniert und mensch echt nen ganzen Flug Online sein kann, jedenfalls wenn das Akku nicht auf halber Strecke schlapp machen wuerde… Konnte live berichten wie Detroit von oben aussieht,  mit der besten Freundin chatten und updates erhalten was in der Welt so passiert. GoGo sei gedankt!

Dem entsprechend wusste ich in New York angekommen bereits, dass der Flug nach Paris spaeter startet und dass es in Europa wohl nen heftigen Sturm gegeben haben musste. Was ich noch nicht wusste war, dass offensichtlich alle anderen Paris-Fluege komplett gestrichen waren, also schon  ne Menge Reisende in JFK festsassen. Hatte schon fast mehr gehofft als gefuerchtet, dass ich nen Tag in NYC bleiben muss (obwohl das wohl eindeutig ein DARF gewesen waere) aber dazu kam es dann doch nicht.

Waehrend ich mich also brav an den AirFrance- Schalter anstellte um herauszufinden was mit meinem Anschluss in Paris ist hatte ich viel Zeit Personal und Fluggaeste in Stresssituation zu beobachten. Bessere Sozialstudien kann es gar nicht geben. Frage mich noch immer, warum insbesondere Franzosen und Italiener denken, wenn sie laut gestikulierend und mit Papier wedelnd die nette Dame am Schalter bedrohen kann diese ploetzlich nen Flieger hervorzaubern der halt leider noch immer in Paris festsitzt. Aber vielleicht hab ich’s auch einfach falsch verstanden und sie unterhielten sich ueber die letzte Gartenparty…

Endlich selber dran ging alles ganz schnell und unkompliziert. Anschluss waere laengst in Berlin bevor wir ueberhaupt in Paris sind, also wurde umgebucht. Nun war in Paris offensichtlich wirklich Chaos und was auch immer flog war komplett ausgebucht. Mir wurde ein Anschluss abends um 8 irgendwas angeboten, was weitere ca. 7 bis 8 Stunden Wartezeit bedeutet haette – jedenfalls zu der Zeit der Diskussion. War ich nicht so richtig gluecklich mit und bestand darauf, fuer  einen frueheren Flug zumindest auf die Warteliste gesetzt zu werden.

Nach den ueblichen (laestigen und voellig ueberfluessigen weil nur Sicherheit vortaeuschenden) Kontrollen am Gate angekommen wurde ueberraschend schon mein Name ausgerufen und ich hatte ploetzlich ein Ticket fuer nen Anschluss in der Hand der mir in Paris etwas mehr als 1,5 Stunden gelassen haette, also grade gut um normal durch die ganzen Checks zu kommen und vielleicht noch nen Tee zu trinken.

6 Stunden Warten in JFK spaeter kannte ich mittlerweile alle Shops und Restaurants die Terminal1 zu bieten hat und war sehr froh, dass es endlich in den Flieger ging. Und entgegen meiner Befuerchtung war der Flug wirklich nur verschoben, nicht etwa auch ein anderes Flugzeug eingesetzt. Mittlerweile war die geplante Ankunftszeit aber nur noch knapp ueber 1Stunde vor Anschlussflug.

Zum A380 nur soviel: Er ist so gross und so schick wie er immer beschrieben wird. Mensch hat deutlich mehr Platz – selbst in der Economy. Dummerweise hat mensch auf nem Fensterplatz jetzt sogar so viel Raum dass ein Anlehnen ans Fenster nicht mehr funktioniert. Ansonsten ist der Flieger superleise und mensch vermisst fast schon die sonst ueblichen Luftloecher und anderen bumps. Wegen mir koennten die Airlines ihre gesamten Flotten auf den A380 umstellen. Zu dumm nur, dass Airbus nicht mal in der Lage ist, die paar aktuellen Bestellungen in time auszuliefern.

Nach einem geruhsamen und relativ ereignislosen Flug steuerten wir also auf Paris zu und mittlerweile war klar, dass das mit dem Anschlussflug knapp wird. Gute 45 Minuten, da muss mensch in Charles deGaulle schon etwas zuegiger laufen… Wenn dann aber nochmal 20 mins draufgehen bis der Flieger endlich das Gate erreicht hat und weitere 5mins bis mensch im Terminal ist bleiben noch ziemlich genau 20 Minuten was in CDG mormalerweise allein schon bei der Passkontrolle draufgeht.

Hab es trotzdem versucht und sollte den daraus resultierenden Lauf eigentlich bei jogmap.de eintragen: In einem Run vom hintersten Ende von Terminal2E, vorbei an komisch guckenden Passagieren, Ticket und Passport wedelnd auf die Einreise zu – die mich irritierenderweise einfach durchwinkte. Weiter durch den gesamten Terminal2E, vorbei an 2F und der TGV Station und immer schoen Leute von hinten gewarnt bevor sie zur Seite geschubst wurden. Ueber Koffer gesprungen wie mensch es aus besten Actionilm-Szenen kennt, im Bremsen an der Gatekontrolle vorbei (die mich auch nicht angehalten haben), Laptop aus der Tasche gerissen und aufs Band geworfen, Taschen& Schuhe hinterher, durch den Scanner durch, alles wieder eingesammelt (persoenlich Rekordzeit steht hiermit bei knapp 30 Sekunden), verwundert dreinschauende Security hinter mich gelassen ging es im wahrsten Sinne des Wortes in der Sekunde durchs Gate als selbiges geschlossen wurde.

Erst als ich auf meinem Platz sass fing ich ploetzlich an zu schwitzen und meine Nachbarn taten mir doch etwas leid. Musste nur warten bis wir in der Luft waren um mich wenigstens ein wenig frisch zu machen und umzuziehen.

Nach all dieser Aufregung hatte ich schon gar keine Hoffnung mehr, dass mein Koffer genauso schnell sein wuerde und wurde damit auch nicht enttaeuscht. In Berlin angekommen waren nach Ende der Gepaeckausgabe noch so einige Passagiere uebrig, inklusive mir natuerlich.

Also zum Lost&Found Schalter und Vermisstenmeldung aufgegeben. Wurde schnell klar, dass mit den ganzen Flugstreichungen mittlerweile offensichtlich auch voellig egal war, in welchem Flieger das Gepaeck mitgeschickt wurde, Hauptsache alles ging irgenwann mal in die richtige Richtung. Sitze entsprechend grad in gelassener Erwartung zu Hause und freue mich, dass ich den doch etwas schweren Koffer nicht selbst die Treppen hochschleppen muss sondern das jetzt jemand anderes uebernimmt. 🙂

Alles in allem eine sehr spannende Reise fuer die Andere teures Geld zahlen und es AbenteuerUrlaub nennen.

Wer das A380-Erlebnis die Umstaende (geplante wie ungeplante) wert? Definitiv ja! Werde wohl nicht nochmal extra nen Umweg in Kauf nehmen aber wann auch immer sich ein naechster Flug mit dem Supervogel anbietet ist das eindeutig ein Entscheidungskriterium.
Und entgegen all des ueblichen Gemeckers ueber AirFrance kann ich mich nicht beschweren. Im Vergleich zu den meisten anderen Airlines die ich bisher testen durfte war das Personal immer super zuvorkommend und loesungsorientiert. Da hab ich schon ganz anderes erlebt.
Wenn die Stewards& Stewardessen nur endlich mal ueber ihren franzoesischen Schatten springen und nicht immer versuchen wuerden, einen zum Sprechen Ihrer Sprache zu zwingen. No, I do not speak french and in case you haven’t recognized, it’s not the one global language anymore – if it ever was, actually!

Warum eigentlich?

Seit Jahren laufe ich nun schon regelmässig, hab mehrere Marathons erfolgreich absolviert und weitere nicht ganz so erfolgreich.
Aber die eine Frage kommt immer wieder: Warum machst Du das eigentlich? Und nicht nur an Tagen wie heute. -10°C, glatte Wege, kein Schnee geräumt – perfekte Bedingungen um sich zu verletzen. Irgendwie schaff ich es dann doch jedesmal wieder, in die Laufsachen zu steigen und loszulaufen. Und stell am Ende fest:  #running at -10°C is actually fucking hot.

Dafür macht mensch komische Sachen mit. Blasen an den Füßen kommen immer wieder vor. Zu jedem Reisegepäck – Urlaub oder Dienstreise – gehören automatisch Laufsachen und Schuhe und nehmen damit ne Menge Platz im Koffer weg. Und vor allem geht ne Menge Zeit drauf: Bei drei bis fünf Runden in der Woche werden schon mal gut 5 bis 10 Stunden fällig die mensch auch gut in der Kneipe, im Kino oder einfach vor dem Fernseher verbringen könnte.

Warum also? Ein Teil ist mittlerweile wohl wirklich schon Gewohnheit. Ein Teil ist vielleicht auch Angeberei; gegenüber anderen aber vor allem gegenüber mir selbst. Aber vor allem ist es das gute Gefühl, Teil von etwas Grösserem zu sein.  Läufer grüssen sich gegenseitig – interessanterweise eher die Winter- und Schlechtwetterläufer als die Sonntags-in-der-Sonne-Traber.  Es ist gemeinsames Leiden während des Trainings aber eben auch der gemeinsame Erfolg beim absolvieren eines der vielen Massenläufe und bei jedem neuen eigenen Rekord.

Also sortiere ich mir wohl auch dieses Jahr wieder alle anderen Privattermine in der Woche sorgfältig um die Lauftage herum. Hab mich ordnungsgemäß für den Berliner Halbmarathon im März, den Stockholmer Marathon Ende Mai und den Berliner Marathon im September angemeldet. Schau grad, ob ich vielleicht noch einen Lauf in Amiland dazwischenschiebe. Und tracke natürlich jeden einzelnen Lauf ordnungsgemäß auf Jogmap.de

Für all die Leser die auch nach diesem Text nicht verstehen weshalb mensch sich das antut sei nur gesagt: Seid nett und macht Platz wenn Euch ein Läufer entgegenkommt oder überholen will! Und versucht es vielleicht einfach mal selbst. Ist ganz einfach – Lockere Sachen anziehen, ordentliche Schuhe (es müssen nicht gleich die superteuren sein!) und ne Runde um den Block drehen. Aber Vorsicht! Kann sein, daß Ihr hängenbleibt. 🙂

Was wird hier eigentlich gefeiert?

Zwei Tage nach der Wahl lichtet sich langsam der Nebel und es wird deutlich was wohl in den nächsten 4 Jahren auf uns zukommt: Die Atomlobby feiert schon den Ausstieg vom Ausstieg, der BDI prescht mit Forderungen zum Schleifen der letzten Arbeitnehmerrechte vor und die Pharmaindustrie rechnet auch schon fest mit zusätzlichen Milliarden auf Kosten der Gemeinschaft. Steuerfrei versteht sich.

Auch wenn Union und FDP noch das übliche Balzgehabe ableiern und so tun als gäbe es Verhandlungsbedarf – das Ehebett ist längst bereit und die Zeche wird wie immer der „kleine Mann“ zahlen.

Soweit so klar. Nicht mehr zu sagen, dafür bleibt die nächsten 4 Jahre noch genug Zeit.

Umso irritierender ist allerdings das zu beobachtende Gehabe auf Oppositionsseite. Ja, die Linke hat bundesweit zugelegt und einige Direktmandate mehr gewonnen als beim letzten Mal. Und ja, die Grünen haben auch ihr historisch bestes Ergebnis hingelegt. Aber auf wessen Kosten?

Dass die Sozen eine Klatsche erster Klasse erhalten haben ist wenig überraschend. Und wenn Frau Nahles sagt, es lag nicht an den Kandidaten und Themen sondern am allgemeinen Vertrauensverlust hat sie Recht. Nur vergisst sie geflissentlich zu erwähnen, wo dieser Vertrauensverlust herkommt, der der SPD gute 6 Millionen Stimmen gekostet hat. So zu tun, als wäre das alles nur ein Betriebsunfall lässt Schlimmes erahnen und keine ehrliche Aufarbeitung erhoffen. Weiter so und das Will-Brandt-Haus ums Eck kann bald verkauft werden. Würde sich glatt als Piratenbasis eignen.

Dass aber Linke und Grüne denken, das feiern zu müssen zeugt von Ignoranz, Überheblichkeit und davon, dass es ihnen um nichts anderes geht als ihren eigenen kurzfristigen Vorteil gepaart mit dem üblichen Maß linker Rechthaberei.

Müßig, darüber zu reden dass die linke Mehrheit erst einmal dahin ist. Solange SPD, Linke und Grüne weiter lieber über nuancenhafte Unterschiede streiten und nicht verstehen dass es nur miteinander gehen wird, wäre jede auch nur theoretisch mögliche Mehrheit eh umsonst.

Die Linke präsentiert seit Sonntag Ihre dicken Eier, bezeichnet sich als Störenfried der deutschen Politik und genügt sich selbst völlig als Sprachrohr der Verlierer – egal ob real oder vermeintlich. Das mag funktionieren und in der Ecke kann mensch es sich sicher für ne Weile bequem machen. 79% der Linke-Wähler sagen, sie löse zwar keine Probleme, benenne aber Dinge beim Namen. Fraglos eine wichtige Rolle in einer funktionierenden Demokratie aber emanzipative, gestalterische Politik ist das nicht. Und originär Links auch nicht. Die Plakate sagten sehr deutlich, wogegen angetreten wurde: Krieg, Hartz IV, Geld für Banken, allgemeine Ungerechtigkeiten der Welt. Welche eigenen Konzepte vorliegen und wofür mensch Verantwortung übernehmen will ging da irgendwie unter. Und wie lange die Rolle ausreicht, die SPD auf den Pfad der sozialdemokratischen Tugend zurückzuholen ist wohl mehr als fraglich.

Gefeiert werden Zuwächse die genau betrachtet eher zu differenzieren sind. Im Westen wurde gut zugelegt – auf Kosten der SPD. Sozialdemokratische Wähler gingen zu Grünen, Linken oder blieben einfach zu Hause. Im Osten hingegen stagnieren die Ergebnisse real und nur wegen sinkender Wahlbeteiligung sieht es aus, als gäbe es Gewinne. Real wurden mehr Stimmen an die Nichtwähler verloren als von der SPD gewonnen. Und die vielen zusätzlichen Direktmandate zeugen nicht von größerer Stärke sondern zeigen nur, wie dramatisch die SPD eingebrochen ist.

Auch Grün feiert mehr Abgeordnete als je zuvor. Und ist trotzdem irgendwie verunsichert. Machtoptionen dahin weil sie nicht gebraucht werden. Zugelegt und doch weiter die kleinste der Fraktionen. Die eigene Klientel wurde gut bedient, das Milieu voll abgeschöpft. Manch Großstadtteile werden mehr und mehr zu grünen Wohlfühlzentren. Aber außerhalb dieser selbstgeschaffenen Biotope? Dazu passt, dass die grüne Wählerschaft im Schnitt älter wird. In dem Wahllokal, in dem ich am Sonntag aushalf konnte mensch grüne Wähler schon von Weitem erkennen – wir hätten gut und gern vorbereitete Zettel ausgeben können. Ausbaufähig ist das nur bedingt.

Was bleibt also? Wenn die SPD nicht den letzten Funken Verstand verloren hat wird sie die nächsten Jahre zum regenerieren nutzen. Vermutlich dauert das länger als eine Wahlperiode – wir werden sehen (und berichten). Die Linken kommen nicht umhin, endlich programmatisch Klarheit zu schaffen. Einfach wird das wohl nicht – zu unterschiedlich sind die Erwartungen derer, die sich heute alle zusammen in der Partei wiederfinden. Und die Grünen werden sich hoffentlich endlich entscheiden ob sie nun lieber links oder liberal sein wollen denn Beides gleichzeitig macht sie auf Dauer unglaubwürdig. Persönlich hoffe ich, sie finden Ihren Platz im linken Lager – noch ein Fähnchen im Wind braucht Deutschland nicht, das schafft die Westerwelle-OneMan-Show schon viel zu gut.

Schon jetzt hätte Rot-Rot-Grün in drei Ländern sofort die Chance, linke Reformprojekte auf den Weg zu bringen. An mangelnden Gemeinsamkeiten würde es nicht scheitern, wegen der üblichen irrationalen Befindlichkeiten sind wohl alle Optionen eher theoretisch als alles andere. Schade aber leider nicht überraschend.

Ich nehme das Ganze zum Anlass all meine subjektiven und manchmal auch scheinbar wirren Gedanken ab sofort in unregelmäßigem Abstand zum Besten zu geben. Viel Politik, manchmal Musik und anderes, alles aus Beobachterperspektive. Über Lob und Kritik freue ich mich genauso wie über neue Denkanstöße. Wenn ich selbst welche liefern kann bin ich glücklich, auf Rechthaben bestehe ich ausdrücklich nicht. Viel Spaß also beim Lesen und Weitersagen ist absolut erlaubt.  🙂

JuSc

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